Grüne verschenken Obstbäumchen
Rote Walze, Kaiser Wilhelm oder Gelber Edelapfel – elf Bäumchen dieser und anderer traditioneller Apfelsorten standen im Mittelpunkt des letzten Stammtisches des Kreisverbands von Bündnis 90/Die Grünen in der Gaststätte „Zum Dümpfelschöpfer“. Denn das Vorstandsteam um die KreissprecherInnen Sandra Nossek und Martin Schöb sowie Landtagskandidatin Dr. Susann Freiburg hatten sich überlegt, wie die Grünen etwas für den Klimaschutz und gleichzeitig für den Erhalt unserer fränkischen Heimat tun könnten. „Da kam uns die Idee, Bäumchen von alten heimischen Obstsorten zu verschenken. Wer einen solchen Apfel- oder Kirschbaum in seinem Garten pflanzt, hilft nicht nur unserem Klima, sondern bewahrt auch noch eine heimische Kulturpflanze und sorgt damit für Vielfalt“, schilderte Dr. Freiburg den Hintergrund zu dieser Idee. Alle Bäume stammen von den Hängen des Staffelbergs. Sie wurden von einem Pomologen bestimmt und sollten – eine gute Baumpflege vorausgesetzt – viele Jahre leckere Früchte wachsen und gedeihen lassen.
Die Lichtenfelser Bündnis-Grünen hatten mit ihrer Baumaktion ins Schwarze getroffen. Denn es kamen zahlreiche Interessenten zum Stammtisch, um sich ihr Bäumchen von der Landtagskandidatin übergeben zu lassen.
Die Obstbäumchen riefen den Anwesenden die Bedeutung von Bäumen in Innenstädten in Zeiten des Klimawandels ins Bewusstsein. „Statt baumartige Skulpturen aus Baustahl auf den Lichtenfels Marktplatz stellen zu lassen, täten wir besser daran, im Zentrum echte Bäume zu pflanzen! Zumal sich diese Metallweiden in keiner Weise ins Stadtbild einfügen, sondern es vielmehr dominieren“, bemerkte Dr. Susann Freiburg.
Dritter Bürgermeister und Bezirkstagskandidat Mathias Söllner ergänzte, dass jede begrünte Fläche die Lichtenfelser Innenstadt attraktiver mache. „Wo es möglich ist, müssen wir entsiegeln!“, forderte der erfahrene Kommunalpolitiker und schlug vor, dass die Stadt leerstehende Gebäude erwerben, diese zurückbauen und dafür grüne Oasen schaffen soll. Diese würden für Kühlung an heißen Tagen sorgen, die uns – nach der Erfahrung der letzten Hitze- und Dürrejahre – wohl auch in diesem Sommer wieder bevorstehen.
In die gleiche Kerbe schlug Siegbert Koch, der bereits vor vier Jahren eine Baumschutzverordnung im Lichtenfelser Stadtrat beantragt hatte. „Es wird immer wichtiger, alte Bäume auch in privaten Gärten zu erhalten“, betonte er, denn diese würden für eine Senkung der Temperaturen von bis zu zehn Grad sorgen. „Es ist doch ein gewaltiger Unterschied, ob des in einem betonierten Hinterhof 35 oder 25 Grad hat!“, rechnete der Stadtrat vor.
Auch wenn es im Landkreis bislang heftige Widerstände gegen solche Baumschutzverordnungen gab – so weigert sich nicht nur in Lichtenfels die Mehrheit der Stadträte gegen dieses Vorhaben. Auch in Altenkunstadt oder Bad Staffelstein sind in den letzten Jahren entsprechende Anträge in den Bürgervertretungen abgelehnt worden. Die Grünen werden weiter für deren Erlass kämpfen, kündigte Kreissprecher Martin Schöb an.
„Die Verbesserung des Klimaschutzes betreiben wir Grünen im Übrigen nicht – wie es Populisten gerne fälschlich behaupten – aus ideologischen Gründen! Wir machen das, um unseren Kindern und Enkeln eine lebenswerte Heimat zu erhalten“, stellte Landtagskandidatin Dr. Susann Freiburg schließlich klar.