Entsetzt über Waldsterben apokalyptischen Ausmaßes
Es sind apokalyptische Zustände, die ich bei meinem Besuch Ende August im Frankenwald sehen musste. Von Kronach bis hinter Steinbach am Wald wurden die Hänge immer kahler, die noch stehenden Fichten immer dürrer. Auch wenn es in diesem Sommer 2023 gefühlt mehr geregnet hat als in den Jahren zuvor, trifft uns Menschen in Oberfranken der Klimawandel mit ganzer Härte. Die vielen Dürrejahre in der letzten Dekade, die Hitze und der Borkenkäfer machen unseren heimischen Wäldern und besonders den Fichten den Garaus.
Kein Wunder, dass die Mitglieder des Kronacher Bauernverbands von zahlreichen Herausforderungen zu berichten wussten. Sie hatten mich zu einem Flurspaziergang im Forst zwischen Steinbach am Wald und Kleintettau eingeladen. Und BBV-Kreisobmann Klaus Siegelin, Kreisbäuerin Marina Herr sowie weitere Vorstandskollegen hatten viel zu berichten von den Sorgen und Nöten der hiesigen Landwirte. Natürlich zeigten sich auch die Landwirte schockiert vom Anblick der kahlen Hänge des – man muss es fast schon so sagen – ehemaligen Frankenwalds. Es bleibt zu hoffen, dass auf diesen Kuppen irgendwann wieder Bäume wachsen.
Die Kronacher Bauern hatten dafür innovative Ideen parat, um das Beste aus der schlimmen Situation zu machen. So wurde vorgeschlagen, auf den kahlen Hügeln PV-Freianlagen zu installieren. Zwischen den einzelnen Modulen könne man dann wieder junge Bäume pflanzen. Rehverbiss sei wohl nicht zu befürchten, da die Solaranlagen ja eingezäunt seien.
Neben Gemeinsamkeiten gab es auch unterschiedliche Ansichten, mit welchen Lösungen die Landwirtschaft die Herausforderungen meistern kann. Auch wenn es durchaus leidenschaftliche Diskussionen gab, zeigte doch auch dieser Termin mit dem Kronacher BBV: Es ist immer besser miteinander zu reden als übereinander.
Ich als Landtagskandidatin von Bündnis 90/Die Grünen für den Stimmkreis Kronach/Lichtenfels werde auch künftig mit den heimischen Bauern sprechen und Anregungen annehmen, um diesen so wichtigen Berufsstand in unserer Region zu erhalten. Denn jetzt ist die Zeit für Verantwortung!